Der Konzern setzt mittelfristig auf vollelektrische Maschinenkonzepte und Zwei-Platten-Technologie +++ Rund um Ningbo entstehen dafür zwei neue Fertigungsstätten mit 450.000 qm geplanter Gesamtfläche.

Die Absicht ist klar formuliert: Haitian International will die Marktführerschaft im Bereich der Kunststoffspritzgießmaschinen nicht nur nachhaltig bestätigen, sondern mittelfristig ausbauen. Dieses Ziel verfolgt der Konzern mit einer klar auf Kundenvorteile ausgerichteten Doppelstrategie: Im Fokus stehen vollelektrische Konzepte für kleine und mittlere Schließkraftbereiche. Parallel dazu wird das Anwendungsspektrum der platzsparenden Zwei-Platten-Technologie konsequent ausgebaut, mit der innovativen Mars-Antriebstechnologie im Standard.

Die Weichen sind gestellt, mit dem Bau von entsprechenden Fertigungsstätten hat Haitian International bereits Fakten geschaffen: Im chinesischen Chun Xiao bei Ningbo erwächst zurzeit ein neues 300.000 qm großes Werk zur Produktion vollelektrischer Maschinen bis 5.500 kN. Anfang 2014 soll der Startschuss fallen. Die Fertigung von Chun Xiao ist so ausgelegt, dass sie in der Endstufe bis zu 10.000 Maschinen pro Jahr ausliefern kann. In nächster Nachbarschaft hat einer der wichtigsten Zulieferer, Haitian Drive Systems, ebenfalls ein neues Werk errichtet, in welchem dann Antriebssysteme für die vollelektrischen Maschinen entwickelt und in großen Stückzahlen auf kurzem Wege geliefert werden können. Zurzeit werden gerade neue Mitarbeiter eingestellt, trainiert und qualifiziert. Zudem werden erfahrene Mitarbeiter aus anderen Werken ausgewählt. Neben der Fertigung ist auch ein großer Verwaltungs- und Bürotrakt geplant. Hierhin werden später auch das R&D, die Anwendungstechnik und andere fertigungsnahe Funktionen folgen.“

Mit Tung Tu Lu II ist ein weiteres Werk in Yanshan/Ningbo in der Entstehung, mit rund 150.000 qm Fertigungsfläche. Produktionsschwerpunkte dort werden die Jupiter II Serie und weitere Großmaschinen sein, der Start ist für Ende 2014 geplant.

Kundenorientierung steht im Mittelpunkt aller Planungen

„In Chun Xiao werden wir vollelektrische Maschinen bauen, die noch genauer die Anforderungen der Anwendungen für den kleinen und mittleren Schließkraftbereich treffen. Und wenn Haitian International etwas Neues angeht, dann natürlich auch immer mit dem Ziel, einmal zu den Größten und Bedeutendsten auf diesem Gebiet zu gehören.“ sagt Professor h. c. Dipl.-Ing. Helmar Franz, CSO und Vorstandsmitglied der Haitian International Ltd. „Wir haben die weltweiten Märkte und Trends in den vergangenen Jahren eingehend analysiert und wichtige Schlussfolgerungen daraus gezogen. Unsere Entwicklungsteams in China und Deutschland sind hoch motiviert, die verschiedenen Bedürfnisse in effiziente Maschinenlösungen umzusetzen. Auch hoch spezifische Lösungen haben uns voran gebracht, wie beispielsweise die Entwicklung der Mercury Serie.“

„Vollelektrik ist die Zukunft“

Einer internen Kundenumfrage zufolge, trifft Haitian mit der Konzentration auf vollelektrische Lösungen den Nerv der Zeit. Energieeffizienz, Präzision, ein schneller ROI und mehr Handlungsspielraum durch geringere Stückkosten waren die am häufigsten genannten Maschinenanforderungen für die Zukunft.

Tom Fikkert, Inhaber von Acodeq, eines traditionellen Kunststoff verarbeitenden Betriebes mit 13 (bislang hydraulischen) Maschinen in den Niederlanden ist seit rund einem Jahr im Besitz einer Venus mit 1900kN und berichtet: „Niedrige Energiekosten und eine geräuscharme Arbeitsumgebung sind meine Themen. Die vollelektrischen Technologien lösen diese meines Erachtens kompromisslos. Nur waren sie bislang zu teuer in der Anschaffung. Der attraktive Preis der Venus sorgt dafür, dass ich in Sachen Stückkosten weiterhin wettbewerbsfähig bleibe.“

Vincens Schulte, Geschäftsführer des bayerischen Werkzeugmacherbetriebes Schulte GmbH, hat seit Sommer 2013 eine Mercury mit 1.000 kN in seinem Technikum stehen. „Wir als Werkzeugbauer benötigen Maschinen mit einem hohen Maß an Flexibilität und dynamischer Performance. Durch die extrem geringe Aufstellfläche der Mercury können wir zukünftig auf kleinstem Raum mehr Werkzeuge fahren. Die vollelektrische Technologie spart jede Menge an Energie, was dazu führt, dass wir trotz einer geringen Anschlussleitung die Maschinen gleichzeitig laufen lassen können. Bei uns heißt die Zukunft Vollelektrik. Das steht fest.“

 

Ausbau und Intensivierung der R&D

Parallel zur Errichtung der neuen Werke in Ningbo werden die Ressourcen der eigenen R&D deutlich erhöht. Auf der Agenda der Entwicklerteams stehen u.a. die Entwicklung weiterer Antriebskombinationen und Lösungen für die Verarbeitung innovativer Verbundstoffe sowie die Erweiterung bestehender Baureihen um hochwirtschaftliche Economy-Versionen. „Aus Kundensicht ist wirkliche Effizienz aber erst gegeben, wenn die gewünschte Maschinenqualität, ein niedriger Anschaffungspreis und große Einsparungen in Energie und Ressourcen zusammenkommen. Die Kombination dieser drei Faktoren ist es, die Haitian so erfolgreich macht“ sagt Professor Franz und verweist auf die enge Zusammenarbeit zwischen Haitian Internationals R&D-Experten und Kunststoffverarbeitern in aller Welt. Als geradezu beispielhaft für die Innovationskraft, begründet auf einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Entwicklern und Kunden nennt Franz die signifikanten Qualitätssprünge von der 1. zur 2. Maschinengeneration. Denn der wahre Wert von Innovation erschließt sich für mich immer erst in einer erreichten Kosteneffizienz beim Anwender – eben in „Technologie auf den Punkt.“ Diesen Weg wollen wir weiter gehen und ausbauen, und damit auch den Stellenwert der Spritzgießtechnologie in der Kunststoffverarbeitung weiter entwickeln und stärken.“