Mr. Sebastian Pütter, Head of Production at Menshen’s site in Finnentrop

VIELSEITIG IN DIE ZUKUNFT

Die GEORG MENSHEN GmbH & Co. KG ist einer der weltweit führenden Hersteller für Kunststoffdeckel und Verpackungssysteme – ein Weltmeister im Verschließen.

Wer das inhabergeführte Familienunternehmen im sauerländischen Finnentrop besucht, spürt allenthalben eine professionelle Einstellung und den Blick nach vorn. Eine Art sportlicher Ehrgeiz und mannschaftliche Geschlossenheit – mit scheinbar unersättlichem Appetit auf Erfolg. Sie stellen hier hohe Ansprüche an sich selbst, an ihre Produktqualität und die eigene Beweglichkeit. „Die Zukunft bietet viele Möglichkeiten“ heißt es dazu auf der Homepage, und weiter: „Wer langfristig Maßstäbe setzen will, muss einen Schritt voraus sein.“ Dieses Ziel wolle man konsequent verfolgen, um seinen Kunden ein Höchstmaß an Vielseitigkeit und Fortschritt zu gewährleisten.

Dass diese Philosophie tatsächlich konsequent gelebt wird, zeigt ein Blick auf das seit Firmengründung 1970 Erreichte. Die mittlerweile 14 Niederlassungen in 11 Ländern erwirtschaften über 200 Millionen Euro Umsatz weltweit. Weit über 1.000 Mitarbeiter betreuen aktuell mehr als 1.300 aktive Kunden. Auf insgesamt 350 Spritzgießmaschinen werden Jahr für Jahr ca. 10 Milliarden Komponenten gefertigt! Allein nach Anzahl der Kunden und Produktionsvolumen gehört Menshen zu den Topplayern im Bereich der Verschlüsse. Aber natürlich interessiert einen Kunden in erster Linie die Qualität der Leistung und Kundenbetreuung – sprich Präzision, Verlässlichkeit, Service. Auch darauf, so scheint es, ist der Traditionsbetrieb umfassend eingestellt. Ob individuelle Verschlusslösungen gefragt sind oder hochwertige Standardverschlüsse: Menshen steht für „Zusammenarbeit ohne Kompromisse“ und „Qualität ohne Abstriche“.

Kundenorientierung im Denken und Handeln

So wurden die Werkzeuge am Stammsitz in Finnentrop bis vor einigen Jahren noch selber gebaut. Inzwischen bezieht man sie weltweit und hat hier stattdessen eine Werkzeug-Wartung implementiert. Für jedes Werkzeug, das eine Spritzgießmaschine nach getaner Arbeit verlässt. Dabei wird zum Teil ein sehr hoher Wartungsaufwand über zwei bis drei Tage betrieben. Manchmal genügt auch das klassische Aufziehen, Reinigen, Fetten. Das Herz des Standortes ist natürlich die Spritzerei, mit aktuell 144 Spritzgießmaschinen von 40 bis 500 Tonnen Schließkraft. Überwiegend werden thermoplastische Standardmaterialien wie PP und PE verarbeitet, sowie TPE in Dichtbereichen und EVOH als sauerstoffundurchlässige Barriereschicht.

Kittel, Haarnetz und Bartschutz dominieren hier das ungewohnte Bild, streng nach HACCP Hygiene-Standard, und wer die Produktion betritt, muss sich vorher die Hände desinfizieren. Seit 2013 ist Menshen im Besitz der BRC-IOP-Zertifizierung, so wie es von ca. 20 % der Auftraggeber gefordert wird. „Für alle anderen Kunden ist es ein Bonbon oben drauf“, so der Produktionsleiter Sebastian Pütter.

Flexibilität ermöglicht dem Unternehmen das eigene „kleine Imperium“, mit Produktionsstätten in Spanien, Russland und Ungarn, in den USA und Mexiko sowie mit zwei Werken in China. Und natürlich nutzt man die internationale Diversität in Technik, Know-how und Kapazitäten, um alle Werke durch wechselseitige Aufträge immer gut auszulasten. Der Standort Spanien etwa ist das Kompetenzzentrum für hauseigene Entwicklungen im Bereich Kaffeekapseln, Deutschland ist fokussiert auf Einschweißteile, die in Beuteln verbaut werden. Zum Beispiel Standardverschlüsse von Nachfüllpacks für Flüssigseifen oder große Spezialverschlüsse an Fruchtmusbeuteln – unverschluckbar. Die Umsetzung höchster Sicherheitsanforderungen und komplexer Produktionsaufgaben sieht man in Finnentrop als Standardrepertoire. Das verwundert kaum. Denn bei standortübergreifend 350 Maschinen unterschiedlicher Fabrikate und Leistungsklassen stehen den Spritzguss-Spezialisten zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, um Kundenwünsche zu erfüllen. Zum Teil auf den Hundertstel-Millimeter genau.

„DIE ZERES LIEFERT AB“

Interview mit Herrn Sebastian Pütter, Produktionsleiter bei Menshen am Standort Finnentrop

Herr Pütter, wie sehen Sie sich für den zukünftigen Wettbewerb in Deutschland gerüstet? Was schätzen Ihre Kunden besonders?

„Was die Kunden mit Sicherheit schätzen, ist die Qualität. Und sei es im schlimmsten Fall die Qualität der Reklamationsbearbeitung. Selbst dann werden wir immer besonders gelobt, wie akribisch wir die Reporte ausfüllen und die Maßnahmen dann auch wirklich nachweislich umsetzen. Das hören wir immer wieder bei Kundenbesuchen, die meistens zum Jahresende anstehen. Aber auch die Audits, die wir in letzter Zeit mit Bravur bestanden haben, sprechen für unseren hohen Qualitätsstandard. Ein weiterer Punkt ist mit Sicherheit, dass Menshen sich neuen Technologien stellt und sich ständig weiterentwickelt. Dass wir offen sind für neue Märkte, gerade im Lebensmittelbereich.“

Wie sind Sie maschinenseitig aufgestellt?

„Wir haben grundsätzlich mehrere Hersteller bei uns im Hause. Obwohl wir schnelle Zykluszeiten mit hohen Kavitäten fahren, haben wir im Prinzip Standard-Spritzgießmaschinen.“

Und eine Zhafir Zeres Maschine…

„Genau. Wir arbeiten ja zum größten Teil mit Maschinen, die eine Kombination aus servo-hydraulischen und servo-elektrischen Antrieben haben. Wie auch die Zhafir Zeres. Wir brauchen die Hydraulik, weil wir bei unseren Produkten auf Kernzüge angewiesen sind. Das angebotene Preis-Leistungsfähigkeit-Verhältnis ist sehr wettbewerbsfähig, das mussten wir mit Werkzeugen mittlerer Komplexität und Zykluszeit unbedingt auf Einhaltung testen, um gegebenenfalls eine gute Alternative für die Zukunft nicht zu verpassen.“

Was hat der Prüfstand ergeben?

„Die Maschine ist hervorragend angenommen worden, womit ich so sicher nicht gerechnet habe, wenn man einen Mitarbeiter mit der sechsten, siebten neuen Steuerung konfrontiert. Bei der Zeres ist sie sehr benutzerfreundlich aufgebaut, das finde ich gut. Es hat anfangs in der Aufwärmphase die normalen Problemchen gegeben, aber seitdem läuft die Maschine wirklich sehr, sehr gut. Wir haben auch ein sehr komplexes Werkzeug drauf gebaut, mit Kernzügen und Verdeckelung, also alles, was wir so bieten können. Und die Zeres liefert ab.“

Welche Anwendung läuft auf der Zeres? 

„Es ist ein Klappdeckelverschluss mit doppelter Originalität. Das heißt, wir haben einen Originalitätsring zur Sicherung zwischen Verschluss und Flasche und zum anderen eine Originalitätslasche oben im Bereich des Klappdeckels, der dann auch nochmal gesichert ist. Hier ist Präzision gefragt. Zum anderen muss verdeckelt und ausgeschraubt werden. Und es werden Platten über Kernzüge freigestellt. Das ist schon ein eher anspruchsvolleres Werkzeug in unseren Bereichen. Aber wenn die Maschine auf Herz und Nieren getestet werden soll, dann muss auch ein anspruchsvolles Werkzeug drauf.“

VERSCHLUSSKAPPE AUF EINER ZERES MIT 230 TONNEN SCHLIESSKRAFT:

  • Doppelte Originalität, daher keine unentdeckte Manipulation oder Öffnung möglich
  • Für Reinigungs- und Desinfektionsmittel
  • Klappdeckelverschluss mit aktivem Scharnier
  • Artikelgewicht 9,43 g
  • Kavitätenzahl: 8-fach
  • Zykluszeit: 22,5 sec.
  • Material: COPO PP (MFI 15 g/10 Min.)
  • Maschine: ZE2300/1100


Nachtrag zum Interview

Wir interessierten uns selbstverständlich auch für die Kriterien, die für Menshen letztendlich den Ausschlag zum Kauf der Zhafir Zeres gaben. Unser Gesprächspartner war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht in der Firma und konnte die Frage daher nicht beantworten. Mario Ratgeb, ATR Vertriebspartner von HTIG, erinnert sich: „Wir waren vor ein, zwei Jahren mit Herrn Kaufmann, dem Leader Operations, zu einem Treffen im Hause Menshen verabredet und haben dabei von unserem neuen Partner Haitian International Germany erzählt. Ursprünglich war weder ein Projekt noch Interesse vorhanden. Nach einem konkreten Angebot hat sich das kurzfristig geändert. Der springende Punkt war die Kombination aus Preis und Technologie: Eine elektrische Maschine mit 230 Tonnen für etwas über 100.000 Euro.“